Dozent: M.Sc. Psych. Florian Meinhold, Psychologischer Psychotherapeut
Zielgruppe: PBSP-Therapeut:innen (abgeschlossen oder in Ausbildung)
Die therapeutische Arbeit mit PBSP bietet die Möglichkeit auf kreative Art und Weise korrigierende körperlich-emotionale Erfahrungen mit erfundenen idealen Bezugspersonen zu entwickeln und zu vermitteln. Diese szenische Arbeit, die den Körper unmittelbar mit einbezieht, ist ein Zugewinn für die therapeutische Theorie und Praxis. Dabei nutzt die Methode insbesondere das Konzept idealer Eltern und geht davon aus, dass wir ein evolutionäres Wissen darüber in uns tragen, was wir von unseren biologischen Eltern gebraucht hätten.
Ohne eine wohlwollend kritische Reflexion werden an dieser Stelle heteronormative Annahmen (Es gibt zwei Geschlechter, männlich und weiblich, die sich heterosexuell aufeinander beziehen.) sowohl in der PBSP-Theorie wie auch der praktischen therapeutischen Arbeit wiederholt und gefestigt. In der Arbeit mit LSBTIQ*-Personen kann dies zu negativen Wiederholungen von Ausschluss- und Diskriminierungserfahrungen oder fremdbestimmten Zuschreibungen hinsichtlich der sexuellen Identität oder der Geschlechtsidentität führen, obwohl wir als PBSP-Therapeut:innen versuchen jegliche negative Wiederholung im therapeutischen Prozess zu vermeiden.
Das Seminar möchte einen Raum anbieten, die PBSP-Theorie und Interventionen hinsichtlich der sich daraus ergebenden möglichen Risiken und Herausforderungen gemeinsam wohlwollend zu betrachten und für die spezifischen Erfahrungen und Bedürfnisse von LSBTIQ*-Personen zu sensibilisieren. Ziel ist es, einen sicheren und bedachten Umgang in der Arbeit mit sexueller Vielfalt zu ermöglichen, so dass PBSP-Therapeut:innen eine stimmig akzeptierende Möglichkeitssphäre für LSBTIQ*-Klient:innen anbieten können und letztlich passgenaue korrigierende körperlich-emotionale Erfahrungen entwickeln und vermitteln können.
Mögliche Inhalte und Ziele
- Basiswissen sexuelle Vielfalt: Überblick zu sexuellen Identitäten, Geschlechtsidentitäten und (biologischem) Geschlecht
- Entwicklung eines Verständnisses von Geschlecht, das über ein Konstrukt von Zweigeschlechtlichkeit hinausgeht. Vereinbarkeit eines solchen Verständnisses mit PBSP-Theorie und Intervention.
- Reflexion heteronormativer Annahmen in der therapeutischen Theorie und Praxis von PBSP.
- Selbstreflexion, z.B. zur Entwicklung und zum Ausdruck der eigenen sexuellen Identität und Geschlechtsidentität.
- Implikationen für die therapeutische Praxis von PBSP, z.B.
o Sprachliche Sensibilität in der therapeutischen Arbeit mit LSBTIQ*-Personen
o Herstellen einer LSBTIQ*-freundlichen Möglichkeitssphäre
o Spezifische Herausforderungen bei der Auswahl von Rollenspieler:innen
o Queersensibles Teaching der PBSP-Theorie, z.B. zum Konstrukt idealer Eltern
Ort: Albert-Pesso-Institut in Osnabrück
Arbeitszeiten: 09.11.24 von 10 - 18 Uhr und am 10.11.24 von 9 - 17 Uhr
Kosten: 290 €
Akkrediterungsantrag bei der Psychotherapeutenkammer Niedersachsen wird gestellt. Voraussichtlich 14 Fortbildungspunkte.
Anmeldung per Mail an assistenz@albert-pesso-institut.de
Veranstaltungsort: |
Albert Pesso Institut in Osnabrück
Hakenstraße 16, 49074 Osnabrück, Deutschland,
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Referenten: |
F. Meinhold |
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